Unsere Bläserjagd am 10. November 2001

Bericht unserer Reporterin Astrid H. Schuricht:

Strahlender Sonnenschein lag über der Fränkischen Seenplatte, als sich am Samstag, den 10. November 2001, ca. 40 Reiterinnen und Houndsmen Reiter zur "Bläser-Jagd" in Wald bei Gunzenhausen auf dem Turnierplatz sammelten, um die Traditions-Schleppjagd hinter der Frankenmeute anzugehen. Ungeduldig bellten die Hunde, etwas nervös tänzelten manche Pferde und gespannt warteten die Reiter auf die ersten Signale der Bläsergruppen. Für die meisten der Teilnehmer war dies natürlich nicht die erste Jagd, doch es stellt sich noch immer ein, das leichte Fiebern und Kribbeln, das vor Beginn einer Schleppjagd Mensch und Tier in Spannung hält, bis es dann auf den ersten Run geht und Ruhe und Gelassenheit wieder die Oberhand gewinnen.

Reiter mit Hund In flottem Jagdgalopp folgte die Reiterschar der Meute, die mit sicheren Nasen Schleppenleger und Scout auf der Fährte blieb. Auf der weit überschaubaren Ebene der Fränkischen Seenplatte ist es stets ein besonderer Genuss, bei einer Schleppjagd dabei zu sein. Hier können Reiter ebenso wie Zuschauer die Arbeit einer Meute bestens verfolgen. Kein Dickicht, keine Hügel versperren den Blick auf die fleißigen und pfeilschnellen Beagles, die mit hellem kräftigen Geläut auf dem gezogenen Scent dahin schießen und den Pferden einen flotten Galopp abfordern. Haben sie den Schleppenleger erreicht, gibt es für das Jagdfeld Gelegenheit, kurz zu verschnaufen, bevor die Hunde wieder frei gegeben werden zum nächsten Run. In diesen kurzen Minuten stehen dann die Bläsergruppen bereit und lassen die schönen alten Jagdsignale hören, die das Salz in der Suppe eines solchen Tages sind. Bei der Jagd in Wald wird diese Tradition natürlich besonders gepflegt. Schließlich trägt sie nicht umsonst den Namen "Bläserjagd".

Bläser Drei Gruppen waren in diesem Jahr angetreten, um Aktive und Passive, also Reiter und Zuschauer, mit ihrer Kunst zu erfreuen. Als erstes zu nennen sind natürlich die Gastgeber, die "Reiterlichen Jagdhornbläser Nürnberg". Zu ihnen gesellten sich das Bläsercorps des Reitvereins Schwabach und die Tromps der Frankenmeute. In friedlichem Wettstreit ließen die drei Gruppen die Jagdhörner erklingen und drehten die Zeit an diesem Tag etwas zurück in frühere Jahrhunderte, als die Jagd zu Pferde und mit Hunden noch den Noblen vorbehalten war und die Signale der Hörner einzig dazu dienten, sich über weite Strecken hin zu verständigen. Aus dieser Notwendigkeit heraus haben sich auch die verschiedenen Hörner entwickelt. Von hell tönenden Jagdhörnern, deren Klang weit über offene Flächen fliegt bis hin zu den dunkel klingenden Instrumenten, deren schwankende Töne selbst den dichtesten Wald noch durchdringen. Die "Bläserjagd" auf den Ebenen des Altmühlsees lässt die ganze Vielfalt und den musikalischen Reichtum des Jagdhorns erahnen, das zu einem der ältesten Instrumente der Menschheit gerechnet werden kann. By the way: Interessierte "Jung"- Bläser sind gesucht, damit die Tradition nicht irgend wann ausstirbt.

Hund Aber kehren wir zurück zu unserer Schleppjagd. Kurz vor dem Stopp muss der Tross ein kleines Bächlein durchwaten. In diesem Jahr war es durch den Regen der Tage vorher recht angeschwollen. Die Pferde hatten keine Mühe, die "Fluten" zu durchqueren, die Beagles jedoch mussten schwimmen. Doch für ein Bad sind die wepsigen Gesellen immer zu haben und die Sonnenstrahlen hatten noch Kraft genug, das kurze Fell der kleinen Sportler schnell zu trocknen. Die mitfahrenden Autos allerdings mussten einen größeren Umweg in Kauf nehmen, denn der hohe Wasserstand des ansonsten so seichten Bächleins hätte manchem Motor vorübergehend den Garaus gemacht.

Curee Nach dem Stopp ging es in weiten Bögen und Schleifen wieder zurück zum Ausgangspunkt, der Ortschaft Wald. Auf dem Turnierplatz wartete schon das verdiente Curee für die fleißige Meute. Die Reiter erhielten ihren Jagdknopf und den Bruch und die Pferde eine dicke gelbe Rübe. Es war wieder eine schöne Jagd gewesen und erleichtert konnte der Veranstalter feststellen, dass die den Tross begleitenden Sanitäter "arbeitslos" geblieben waren.

Als Hunde und Pferde versorgt waren, saß man im Reiterhof zusammen und ließ die einzelnen Passagen der Jagd noch einmal Revue passieren. Alle waren sich einig: Es war wieder einer dieser besonderen Tage, die heute leider zu selten geworden sind, und man wird ganz sicher auch im nächsten Jahr wieder dabei sein, wenn die Einladung zur "Bläserjagd" in Wald bei Gunzenhausen ergeht.

Viele sehr schöne Fotos sind auf der Homepage unseres Fotografen anzuschauen (auf Wunsch auch zu bestellen) unter folgendem Link: www.fotoagentur-dill.de

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