Unsere Bläserjagd am 08. November 2003

Bericht unserer Reporterin Astrid H. Schuricht:

Bläserjagd Bild 1

Ein Jagdtag auf der Fränkischen Seenplatte

Es versprach ein schöner Jagdtag zu werden, dieser 2. Samstag im November 2003. Die Sonne bemühte sich erfolgreich, ihre Strahlen immer wieder durch den leichten Wolkenschleier zu schieben und der himmlische Wasserhahn, der Tage davor mindestens stark getropft hatte, war von Petrus extra für die Bläserjagd fest zugedreht worden. Ideale Wetterbedingungen für Pferde, Reiter und Meute.

Bläserjagd Bild 2 So standen denn beim Aufbruch zur Jagd ca. 50 Teilnehmer bereit, die von nah und fern - man sah sogar Kennzeichen aus Aalen und Schwäbisch Hall - gekommen waren, der Frankenmeute auf der Spur zu bleiben. In geordnetem Feld, vorne weg die Hunde und ihre Equipage, ging es an den Rand der Ortschaft Wald bei Gunzenhausen, wo das Jagdfeld Aufstellung nahm, bis der Schleppenleger mit seinen Scouts aus dem Blickfeld der Hunde entschwunden war und der Master of hounds sie mit ihrem gewohnten Ruf aufmunterte, die Schleppe aufzunehmen und dem vermeintlichen Wild nachzuhetzen. Mit hellem Geläut stob die bestens trainierte Meute davon. Mit langen Galoppsprüngen folgten die Pferde und trugen ihre Reiter sicher über das gut überschaubare und griffige Gelände. Nach jedem Run stand schon eine der teilnehmenden Bläsergruppen bereit, um dem Flair der Jagd die musikalische Note zu geben. Dienten in früheren Zeiten die Hörner zur Verständigung zwischen den einzelnen Gruppen der Jagdteilnehmer, so sind sie heute ein nicht mehr zu entbehrendes Muss einer Schleppjagd. Natürlich gibt es noch Signale, ohne die man die Jagd weder eröffnen noch beenden würde. Das bekannteste davon ist ohne Zweifel das "auf, auf Kameraden, aufs Pferd". Doch im Laufe der Zeit kamen viele neue Tonstücke dazu, geeignet, die Zuschauer in die Klangfülle der verschiedenen Hörner und Bläsergruppen einzuführen.

Bläserjagd Bild 3 Aber kehren wir zur Meute und den Reitern zurück. Eine Begebenheit an diesem Tag ist sicher vielen besonders in Erinnerung geblieben. Der Schleppenleger ritt an, zog den Scent eine kurze Strecke gerade hinter sich her und machte an einem Wegkreuz einen Haken nach links. Dann verschwand er aus unserem Sichtfeld. Nach einer kleinen Weile kam der Befehl an die Hunde, die Spur aufzunehmen. Ein paar Augenblicke später ertönte das bekannte Geläut, die Beagles waren fündig geworden und setzten zur Verfolgung an. Da sprang urplötzlich und für alle, Hunde, Reiter und Zuschauer unerwartet, ein ausgewachsenes Exemplar der Gattung Feldhase aus dem hohen Gras am Rand des Weges und suchte sein Heil in der Flucht. Nun, die Meute hinter sich war für den Hasen kein Problem, denn es war gut zu erkennen, dass sich der Abstand zwischen Jäger und Gejagtem stetig vergrößerte. Gespannt allerdings waren wir alle, was die Hunde tun würden, als der Hase es vorzog, an der Wegkreuzung nicht links abzubiegen wie der Schleppenleger vor ihm, sondern geradeaus weiter rannte. Unser Erstaunen war groß, als die Mehrzahl der Hunde brav auf dem Scent blieben und nur ein paar der jüngeren die frische, verlockende Spur des Hasen interessanter fand. Doch in dieser verführerischen Situation zeigte sich der Gehorsam dieser Beagles. Ein Reiter der Equipage war im Nu hinter den kleinen Ausreißern her und kam ein paar Wimpernschläge später mit den Hunden wieder zur Wegbiegung zurück. Nach einem kurzen Speed hatten die "Hasenjäger" ihre Kameraden wieder eingeholt und folgten mit eifrigem Geläut brav der Pansenspur.

Solche Erlebnisse sind nicht immer so schön zu beobachten, denn meist ist das Gelände nicht so gut einzusehen wie hier auf der Fränkischen Seenplatte und damit die Arbeit der Hunde auch nicht so hautnah mitzuerleben. Aber es sind eben solche Begebenheiten, die einen Jagdtag bereichern und einmal deutlich zeigen, wie zuverlässig eine gut trainierte Meute selbst bei solchen ungeplanten Einlagen ist.

Bläserjagd Bild 4 Die Jagd endete mit einem kräftigen Waidmannsheil für die Jagdveranstalter und die Bläsergruppen, einem wohl verdienten Curée für die Hunde, einem Bruch für die Reiter und einem extra "Bruch" in Form einer dicken Karotte für die Pferde. Fünf Bläsercorps hatten die ganze Jagd musikalisch begleitet und es sei erlaubt, ihnen hier noch einmal Dank zu sagen. Es Bläserjagd Bild 5 bliesen zu unser aller Freude die Schanzer Parforce Ingolstadt, das Bläsercorps des Reit- und Fahrvereins Schwabach, die Jagdhornbläser PCV Abendsberg, die Trompes Franconiennes und die Nürnberger Reiterlichen Jagdhornbläser, die Jagdherren, die zu diesem wieder gelungenen Tag eingeladen hatten.

Weitere viele schöne Fotos sind bei unserem Fotografen anzuschauen und zu bestellen unter www.fotoagentur-dill.de

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