Bläserjagd am 13. November 2004

Bericht unserer Reporterin Astrid H. Schuricht:

Bläserjagd Bild 1 Bei meiner Abfahrt in Nürnberg regnete es noch, doch bereits kurz nach der Ankunft auf dem Reiterhof Altmühlsee hörte es auf. Nein, die Sonne hatte noch keine Chance, auch nur einen einzigen Strahl durch die Wolkendecke zu schicken, sie war einfach zu dicht. Wenigstens war es jetzt von oben trocken und es versprach, ideales Jagdwetter zu werden. So sahen es auch die ca. 30 Reiter, die auf dem Hof ihre Pferde zäumten und sattelten, um sich pünktlich um 12:30 Uhr zur Eröffnung der diesjährigen Bläserjagd auf dem Reitplatz einzufinden. Alle waren bester Stimmung. Die eingeladenen Bläsergruppen wetteiferten bereits mit bekannten Jagdweisen um den Applaus der vielen Zuschauer, die Pferde tänzelten schon unruhig, die Reiter zogen noch einmal die Gurte nach und die Equipage der Frankenmeute nahm Aufstellung, um die Beagles an die Pferde zu nehmen. Nach der Ansprache des Vorstandes des Veranstalters, der Reiterlichen Jagdhornbläser Nürnberg, holten der Master und seine Begleitung die Hunde von ihrem Hänger ab und führte sie der Equipage zu. Die Bläserjagd 2004 konnte beginnen.

Bläserjagd Bild 2 Am Ortsrand legte der Schleppenleger den ersten Run. Gut trainiert und topfit stürmte die Meute los und ebenso freudig folgte das Jagdfeld. Die Hunde hatten die Nasen tief auf der Schleppe und zeigten wieder die von der Frankenmeute gewohnte Spurtreue. Bei einem der vielen Runs war das Pack besonders hautnah zu erleben. Der Schleppenleger ritt an einer sehr langen Wiesenflur rechts hinauf, schlug einen großen Bogen und ritt auf der anderen Seite wieder zurück. Dann drehte er scharf nach rechts auf einen Feldweg ab und verschwand nach einiger Zeit aus unseren Augen. Jetzt erst bekamen die Hunde den Befehl, die Spur des „Wildes” aufzunehmen und ihm nachzusetzen. Fachmännisch und sehr interessiert verfolgten wir Zuschauer die Arbeit der kleinen Jäger. Pfeilschnell und sicher folgten sie der gelegten Schleppe, stoben die lange Gerade der Wiesenflur hinauf, liefen fein sauber den Bogen aus, blieben auch den langen Weg zurück genau auf der Fährte und jagten dem Schleppenleger auf dem Feldweg hinterher.

Ich verfolge nun schon mehr als ein Jahrzehnt die Arbeit der Frankenmeute und ich bin immer wieder aufs Neue fasziniert von der erstaunlichen Fähigkeit der Hunde, eine in sparsamen Tröpfchen gelegte Spur aufzunehmen, dem Pseudo-Wild auf den Fersen zu bleiben und es schließlich zu stellen. Dabei braucht das Pack nicht immer die Hilfe einer Lake, das Trittsiegel des Schleppenlegerpferdes alleine hat schon bei so mancher Jagd völlig ausgereicht, um den Beagles sichere und gute Arbeit zu ermöglichen. Eine Hundenase ist doch ein echtes Wunderwerk.

Aber gehen wir zurück zum Jagdgeschehen. Noch immer quälten sich dicke graue Wolken über den Horizont, aber hin und wieder gaben sie ein Stück blauen Himmel frei und ließen den einen oder anderen Sonnenstrahl auf die feuchten Auen fallen. Uns, die wir passiv an der Jagd teilnahmen, konnte das nur recht sein, es bescherte uns und unseren Fotoalben lebendige und stimmungsvolle Jagdbilder.

Auch in diesem Jahr wurden wir reichlich mit jagdlichen Melodien und Signalen verwöhnt.

Bläserjagd Bild 3 Außer den Gastgebern waren fünf weitere Bläsercorps angetreten. Es sei mir erlaubt, mich im Namen aller Teilnehmer an der Bläserjagd, den aktiven und den passiven, bei ihnen zu bedanken für ihr Engagement und ihre Bereitschaft, diesen Samstag mit uns zu verbringen. Es waren die Reiterlichen Jagdhornbläser München, die Schanzer Parforcebläser, das Bläsercorps des Reit- und Fahrvereins Schwabach, die Bläser des Reit- und Fahrverein Ebsdorfer Grund und die Trompes Franconiennes.

Die Jagd fand ihren stilvollen Abschluss mit dem Curée der Hunde und der Überreichung des Bruches an die teilnehmenden Reiter. Die Pferde bekamen für ihren Einsatz natürlich eine extra große gelbe Rübe.

Ein herzlicher Dank zum Schluss an die Veranstalter, die Reiterlichen Jagdhornbläser Nürnberg, die wieder keine Mühen gescheut haben, diesen Jagdtag vorzubereiten und durchzuführen. Die Jagd in Wald bei Gunzenhausen ist es immer wert, dabei zu sein, egal bei welchem Wetter.

Astrid H. Schuricht

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